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Der Dreimast-Gaffelschoner „Großherzogin Elisabeth“ liegt an der Kaje in Elsflet. - BILD: ULRICH SCHLÜTER

Artikel vom 08.12.2022 NWZ

MARITIM – „Großherzogin Elisabeth“ wird über den Winter fit gemacht für neue Törns

ELSFLETH/LR — Der Dreimast-Gaffelschoner „Großherzogin Elisabeth“ ist ein Wahrzeichen Elsfleths. Seit ein paar Wochen liegt das Segelschiff bereits an der Elsflether Kaje und wird von der Stammcrew Stück für Stück fit gemacht für die neue Saison, die bereits mit einem viertägigen Ostertörn beginnt und wieder bis in den Oktober reichen wird.

Es wird geschraubt, geschliffen, gestrichen, repariert und, wenn nötig, ersetzt und ausgetauscht. „Seit ein paar Wochen treffen sich an jedem Wochenende Mitglieder unserer Crew und des Vereins, um die notwendigen Dinge zu richten, sei es optisch oder technisch. Schließlich wollen wir in den Häfen einen großartigen Eindruck hinterlassen, wenn wir dort im kommenden Jahr einlaufen“, so Kapitän Johannes Reifig, Vorsitzender des Schulschiffvereins „Großherzogin Elisabeth“.

Eine lange Tradition

Die „Lissi“ führt eine lange Tradition der von Elsfleth aus eingesetzten Segelschulschiffe in die Moderne fort. Denn nach wie vor werden junge Seeleute für die Handelsschifffahrt und für Passagierkreuzfahrten auf diesem Stück maritimer Geschichte ausgebildet. Die Kombination von traditionellem Rumpf und Rigg, verbunden mit der modernen nautischen Ausrüstung sind die Grundlage für eine erfolgreiche Ausbildung auf See. Denn nur hier lässt sich der Umgang mit den Naturgewalten realistisch erlernen. Eine für den modernen Seemann lebensnotwendige Fähigkeit.

Doch nicht nur echte Seeleute erfahren an Bord der „Großherzogin Elisabeth“ ihre Ausbildung, denn sie ist ein Großsegler zum Anfassen und Mitmachen. Jeder interessierte Mitsegler kann gemeinsam mit der Crew der „Lissi“ auf große Fahrt gehen. Neben vielen Tagesfahrten, Abendfahrten und Wochenendtörns, geht es im kommenden Jahr in vier Etappen auf Sommerreisen nach Stettin und Danzig, via Ystad und Karlskrona. Die Sommerreisen sind bereits überdurchschnittlich gut gebucht.

Schiff auf Kurs

Die Teilnehmer der Schulschiffreisen sind keine Gäste, sondern Trainees. Unterstützt von Kapitän und Crew setzt man gemeinsam Segel, hält das Schiff auf Kurs oder entert auf einem der über 30 Meter hohen Masten. „Unsere zahlreichen Trainees sind über die Abwechslung der Mitarbeit an Bord sehr begeistert und fahren jedes Jahr aufs Neue mit uns. Da ist dieses Gefühl von Freiheit und der Hauch von Unabhängigkeit und Seemannsromantik, wenn man nach getanem Dienst auf dem Oberdeck sitzt und bei dem grandiosen Ausblick auf die See seine Seele baumeln lassen kann“, schwärmt Kapitän Reifig. Bis in den März gehen die Arbeitsdienste an Bord weiter. So wird zum ersten Törn am 7. April wohl eine optisch wie technisch runderneuerte „Lissi“ mit ihrer hochqualifizierten Crew in eine neue Saison starten. Mit vielen Trainees aus ganz Deutschland, denn das Schiff ist längst schon weit über die Grenzen der Wesermarsch bekannt und beliebt.