Artikel vom 08.08.2022 NWZ – Evelyn Eisscheid
MARITIM – Neues Radargerät für das Schulschiff „Großherzogin Elisabeth“
ELSFLETH – Auf dem Schirm hatte der Schulschiffverein Großherzogin Elisabeth die Anschaffung eines neuen Radargerätes schon seit längerer Zeit. „Das alte Gerät hat uns auf der ‚Lissi’ mindestens dreiBßig Jahre gute Dienste geleistet“, so der Vorsitzende, Kapitän Johannes Reifig. „Allerdings war es aktuell technisch überaltert und war mit einigen Ausfallerscheinungen nicht mehr für die Aufgaben geeignet.“
Zwar verfügt das Schulschiff über ein zweites Radargerät als Redundanz, aber weil vor allem für die Ausbildungszwecke der Studierenden des Fachbereichs Seefahrt und Logistik Top-Leistungen erbracht werden müssen, entschied sich der Vereinsvorstand für die Anschaffung eines neuen Gerätes, das den aktuellsten internationalen Normen entspricht.
Wenig Umbauarbeiten
„Bei der Auswahl war es uns wichtig, dass das neue Gerät mit der vorhandenen Infrastruktur kompatibel ist“ betont Projektleiter Kapitän Jens Wilbertz. „Das bedeutete unter anderem, dass das neue Gerät über das bestehende fast 50 Meter lange Kabel bis zur Radarantenne an der Mastspitze verbunden werden konnte.“
Bestellt wurde ein ARPA Radargerät des japanischen Herstellers Koden über die Fachfirma für Navigation und Funk, Radio Holland. Zuvor hatte sich der Schulschiffverein Gedanken um die Finanzierung gemacht. Förderungsanträge bei der Bürgerstiftung Wesermarsch und dem Verein Freunde der Seefahrtschule wurden positiv beschieden. Die beiden Institutionen übernahmen die Investitionskosten von 12 000 Euro zu jeweils 50 Prozent. 2500 Euro für die Installation gingen zu Lasten des Schulschiffvereins.
Auf der diesjährigen Pfingstreise des Schulschiffs wurde mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen. Wieder zurück an der Elsflether Kaje machte sich Jens Wilbertz daran, nach der Lieferung des Geräts dem Monteur eine Stellage unter dem Radarkorb zu installieren. „Für diesen war die Arbeit in dieser luftigen Höhe absolutes Neuland“, grinst Jens Wilbertz, „ich habe ihn gecoacht, überredet und unterstützt, Schritt für Schritt Fuß den Mast zu erklimmen.“
Premiere für den Monteur
Für den Monteur war es eine Erstinstallation auf einem Segelschiff, auf Handelsschiffen ist diese Arbeit leichter zu bewerkstelligen. Jens Wilbertz: „Ich war heilfroh, die Stellage gebaut zu haben und der Mann ist förmlich über sich hinausgewachsen.“
Nach der Justierung und Konfiguration mit den angeschlossenen Geräten läuft das neue Radargerät jetzt stabil mit einem hervorragenden
Radarbild und deckt sich mit allen geforderten Lehrinhalten des Fachbereichs. Erfolgreich wurde das Radargerät bereits bei der jüngsten Reise der „Lissi” nach Helgoland eingesetzt.
Zur Vorstellung dieses gelungenen Retrofits hatte der Schulschiffverein am Dienstag Vertreter der Sponsoren an Bord der „Lissi“ eingeladen.
Ein besonderer Dank für die Unterstützung des Schulschiffvereins ging an die stellvertretende Vorsitzende Bürgerstiftung Wesermarsch, Imke Janssen und Vorstandsmitglied Christoph Hartz, sowie an die Vorsitzende des Vereins Freunde der Seefahrtschule, Dr. Christine Keitsch